Außergewöhnliche Architektur in der Schweiz

Für die meisten Menschen wird die Schweiz wohlmöglich mit grünen Wiesen, Bergen und vor allem ländlichen Häuschen assoziiert. Tatsächlich lebt die Mehrheit der Personen in einer Mietwohnung – nichts Ungewöhnliches könnte man meinen. Doch in der Schweiz gibt es auch ganz außergewöhnliche Behausungen geprägt von technologischer Modernität und einzigartiger Ästhetik. Im Folgenden finden Sie ein paar überraschende Beispiele. 

Das Hobbit-Haus aus Herr der Ringe gibt es nicht nur im Film. In der Schweiz, genauer gesagt in Dietikon (ZH) soll es eine ganze Siedlung von Erdhäusern geben. Solch ein Haus ist nicht nur optisch vom grünen Gras geschmückt, es ist vor allem vor schlechten Wetterbedingungen wie Wind und Regen bewahrt. 

Außergewöhnliche Gebäude in der Schweiz

Doch das ist nicht das einzige Beispiel von Verschmelzung von Natur und Bauwerk das die Schweiz zu bieten hat: bekannt und begehbar sind die Felsenwohnungen im Krauchthal (BE). Hier handelt es sich um zwei Wohnungen im Stil des Bauernhauses die in eine natürliche Felshöhle gebaut wurden. Seit dem 16. Jahrhundert sind sie bereits bewohnt und derzeit über Airbnb vermietet. 

Die Geisteshaltung der Anthroposophie hat in der Schweiz auch die solothurnischen Dornach in der Nähe der Stadt Basel erreicht, nämlich in den ungewöhnlichen Grundrissen und Formen der Häuser. So ist hier die Symmetrie wie sie in Paris beispielsweise hochgehalten wurde, nicht zu finden. Stattdessen sollen die Häuser der Natur ähneln, in welcher es keinen geraden Strich gibt. Das heißt, dass viele Bauwerke aus natürlichen Ressourcen wie beispielsweise Holz bestehen, asymmetrische und ungewöhnliche Dächer sowie abgerundete Ecken haben. 

Die Schweiz hat sich auch der futuristischen Architektur im Werk des Actelion Business Centers hingegeben. Gebaut wurde das Bürogebäude vor 10 Jahren in Allschwill. Ein imposanter und auffallender Eindruck den man durch die verschachtelten, insgesamt 35 balkenförmige Gebilde, die aufeinander gestapelt sind, bekommt. 

Außergewöhnliche Architektur in der Schweiz

Kennen Sie den „komplexesten Holzbau der Schweiz“? Möglicherweise haben Sie sich den anders vorgestellt als die Monte-Rose-Hütte. Inmitten von Felsen und auf 2883 Metern steht die Hütte am nordwestlichen Fluss des Monte-Rosa-Massivs. Die Berghüter über dem Gornegletscher beherbergt 120 Betten und eine Gastronomie. Seit 2009 wurde der „Bergkristall“ als neue Monte-Rosa-Hütte eröffnet die nachhaltige Energienutzung verkörpert. So kann sie einen Teil der notwendigen Energie regenerativ gewinnen – zum Beispiel durch eine Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer Photovoltaikanlage. 

Käse und die Schweiz ist eine Assoziation, die auch architektonisch verkörpert wurde könnte man behaupten. Eine der weltweit angesehensten Hochschulen, die ETH Lausanne beauftragten das japanische Architekturbüro SANAA ein multifunktionales Gebäude zu entwerfen: das Rolex Learning Center. 2010 wurde es eröffnet. Die Wölbungen der Decke und großen Löchern, die auch als Lichtschachten dienen lässt den horizontal gestreckten Gebäudekomplex modern und diskret zugleich wirken – ein geschicktes Stilmittel des Architekten.

Die Wellnessanlage in Arosa, Bergoase genannt, ist ein weiteres Beispiel für das harmonische Zusammenspiel von Natur und moderner Architektur. 2006 von Mario Botta entworfene Gebäude passt sich geschickt in den Tannenwald rundherum an, indem Lichtsegel aus Glas gleichzeitig der Form von Tannen ähneln. 

Die alte Kapelle aus dem Baujahr 1908 in Teufen AR sieht von außen für den Unwissenden vielleicht wie eine normale Kirche aus. Doch das schlecht besuchte Gotteshaus gehört zu eines der leerstehenden Kirchen die verkauft und als Wohnhaus umgebaut wurde. So ist sie von innen mittlerweile mit einer gemütlichen Ausstattung einer Familie bekleidet. 

Romantische Architektur

Besonders romantisch anzusehen sind die Pavillons auf Stelzen im See von Neuenburg (NE). Für Gäste, die ein Luxushotel wie dieses aufsuchen wollen, bietet sich in diesen Pfahlbauten die Imitation der Romantik. Seit 2002 dank der schweizerischen Nationalausstellung können Besucher im Hotel Palafitte über dem See schlafen. 

Diese neun Beispiele besonderer Architektur der Schweiz stellen nur einen Ausschnitt von weiterer Inspirationen dar. Zum Beispiel ist derzeit wieder ein neues Projekt im Gange, in dem ein Wald-Wolkenkratzer gebaut werden soll. Das bewaldete Hochhaus verfolgt ebenso die Idee der Nachhaltigkeit, indem die Pflanzen durch ihre Photosynthese Sauerstoff produzieren und Feinstaub filtern. Seit 2017 wird an dem „Tour des Cedres“ gearbeitet und hat bisher überwiegende Zustimmung erfahren. Spannendes ist auch bei dem Architekturbüro in Bern zu Gange.

Titelbild by C. Cagnin from Pexels

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