Wann Aktien kaufen?

Der perfekte Einstieg in den Kapitalmarkt

Die meisten Vorhaben scheitern schon am Start. Bei der Überlegung, in den Kapitalmarkt einzusteigen fühlen sich scheinbar viele Menschen überfordert. Wo soll man beginnen? Wie viel? Wann soll ich starten?

Ziele definieren

Bevor man startet, sollte man sich zuerst klar machen: Was will ich erreichen?

Wenn man nur kurzfristig sein Taschengeld erhöhen und mit Aktien spekulieren möchte, unterscheidet sich die Herangehensweise zu der beim langfristigen Investieren. Bei beiden kauft man Aktien, nur die Haltedauer divergiert.

Akteure für die kurzfristige Haltezeit von Aktien sind Spekulanten. Diese analysieren weniger das Unternehmen, dessen Anteile sie kaufen, sondern mehr aktuelle Trends, von welchen sie profitieren möchten.

Hingegen verfolgen jene, die eine Aktie langfristig halten – man spricht von fünf bis zehn Jahren oder mehr – das Ziel von nachhaltigem Wachstum. Diese schauen sich weniger die momentanen Trends an, sondern analysieren das Unternehmen und unter anderem seine zukünftigen Gewinne. Diese Strategie wird meist genutzt, wenn man Aktien als Altervorsvorge verwenden möchte.

Entscheidend ist die Strategie

Hat man sich für eine Richtung entschieden und das Ziel steht fest, überlegt man sich eine Strategie. Diese besteht in etwa aus Handlungsgewohnheiten, denen man nachgeht. Bei kurzer Haltedauer sind diese Strategien eher willkürlich und sind selten erfolgreich. Es handelt sich konkret um Einmalkäufe, meist zu Stopp- oder Limit-Ordern (Aufträge, bei denen bestimmte Preise für den Kauf erreicht werden). Diese Aktien werden dann so lange gehalten, bis sie gewinnbringend verkauft werden können. Dies ist jedoch nachweisbar selten erfolgreich.

Langfristige Investoren profitieren häufiger von ihrer Strategie. Gründe dafür sind erstens der historische Anstieg der Gesamtwirtschaft. Dieser liegt zwar in der Vergangenheit, ist aber insofern auf die Zukunft prognostizierbar, da jedes Unternehmen gewinnorientiert wirtschaftet und das den weiteren Anstieg auf lange Sicht verspricht. Zweitens beruht langfristiges Investieren mehr auf Fakten, Daten und umfangreichen Recherchen. Bei der Unternehmensanalyse oder -bewertung werden beispielsweise rationale Zahlen über Einnahmen, Ausgaben, Investitionen oder Marktrenditen heran genommen und Wahrscheinlichkeiten auf die zukünftige Rendite werden ausgerechnet. Man hat also Indizien auf die Profitabilität des Unternehmen, bevor es gekauft wird. Ist diese Forschung abgeschlossen, wird die Strategie entweder mit dem einmaligen Kauf oder einem Sparplan, einem regelmäßigen Kauf der Aktien, vollzogen.

Strategie langfristig verfolgen

Zum Spekulieren kann ich nun nicht mehr viel sagen. Langfristige Investoren jedoch werden mit der Zeit auf die Probe gestellt. Dann, wenn kurzfristige Spekulanten tätig werden und wenn der Markt schwankt, müssen langfristige Investoren die Hände stillhalten und auf ihre Analyse vertrauen. Sie sollten beim regelmäßigen investieren nicht auf den Kaufzeitpunkt achten, da durch beispielsweise den Cost-Average Effekt dieser kompensiert wird und mit dem Abwarten auf den richtigen Preis mehr falsch als richtig gemacht wird (siehe Spekulanten). Also, wann man Aktien kaufen soll, kann nicht einfach mit einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt werden. Niemand kann den Gesamtmarkt vorhersagen, einzelne Aktien sind jedoch zu einem gewissen Punkt berechenbar.
Es gilt: Time in the market beats timing the market (Peter Lynch).