5 Highlights in Südamerika, die man trotz Corona besuchen kann

Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt kalt erwischt und auch vor Südamerika nicht halt gemacht. Obwohl alle Länder, von Argentinien bis Venezuela, umgehend einen massiven Lockdown verhängt haben, grassierte die Pandemie extrem hart. Jetzt, neun Monate nach dem Ausbruch in China, liegen vier südamerikanische Länder unter den zehn am meisten betroffenen weltweit.

Südamerika öffnet die Grenzen wieder

Als Folge vom Lockdown haben alle Länder in Südamerika umgehend die Grenzen geschlossen. Reisen nach Südamerika waren somit völlig ausgeschlossen. Seit einigen Wochen öffnen die ersten Länder wieder ihre Grenzen und machen den Kontinent zum optimalen Reiseziel während der Pandemie.

Optimal deswegen, da in Südamerika Social-Distancing kein Trend ist, sondern zum Reisekonzept gehört. Menschenleere Strände, abgelegene Urwaldlodges und individuelle Reisen sind aktuell angesagter denn je. Dazu kommt, das alle Länder bei Einreise einen negativen PCR-Test verlangen und Desinfektionsmittel schon immer zum normalen Tagesablauf gehört. Seriöse Reiseveranstalter für Südamerika wissen das und haben ihre Reisen entsprechend angepasst.

Tipp1: Maragogi – die brasilianische Karibik

Ziemlich genau mittig zwischen den Metropolen Recife und Maceio die kleine Stadt Maragogi im Bundesstaat Alagoas. Ursprünglich ist Maragogi ein kleines Fischerdorf gewesen – bis heute hat sich daran wenig geändert. Auf Grund der abgeschiedenen Lage ist Maragogi bei ausländischen Urlaubern kaum bekannt, bei Brasilianern jedoch um so mehr. Sie lieben ihre „brasilianische Karibik“. Dennoch ist die Region alles andere als überfüllt. Es kann passieren, das man über hunderte Meter am Strand keinen Menschen trifft.

Die Natur zeigt sich in Maragogi von ihrer beeindruckenden Seite. Der schier endlos erscheinende Strand ist von Palmen gesäumt und lädt zu romantischen Spaziergängen bei Sonnenuntergang ein. Das einmalig türkisfarbene und angenehm warme Meer mit sanftem Wellengang ist wie geschaffen für Aktivitäten im Wasser wie zum Beispiel Schwimmen, Schnorcheln oder Tauchen. Besonders berühmt ist Maragogi jedoch für seine natürlichen Schwimmbecken, die bei Ebbe inmitten der Korallenriffe entstehen, und „galés“ genannt werden. Sie gelten als die schönsten im Bundesstaat Alagoas.

Tipp 2: Die türkise Quilotoa-Lagune in Ecuador

Auch wen Ecuador flächenmäßig ein eher kleiner Staat ist, ist er umso vielfältiger. Reisehighlights in Ecuador gibt es zahlreiche.. Sicherlich denke viele von euch nun an die Galápagos-Inseln. Oder an die Hauptstadt Quito, deren koloniale Architektur völlig zu Recht von der UNESCO als Welterbe der Menschheit geschützt wird. Doch es gibt auch zahlreiche unbekanntere Highlights in Ecuador wie beispielsweise die Quilotoa-Lagune.

Auf über 4000 Metern Höhe ist vor Jahrhunderten ein Vulkan eingestürzt und hat eine einzigartig gleichmäßige Kraterlagune mit einmalig türkisem Wasser gebildet. Das Bergpanorama ist so atemberaubend, das sich die Quilotoa-Lagune in den letzten Jahren zu einem kleinen Instgram-Hotspot entwickelt hat. Doch keine Angst, von Massentourismus kann noch immer keine Rede sein. Die Lagune ist ideal mit einem Mietwagen ab Quito erreichbar, womit man zeitlich flexibel ist und vollen Bussen gut aus dem Weg gehen kann.

Tipp 3: Abgelegene Urwaldlodges im Amazonas-Regenwald

In Südamerika liegt das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erde: der Amazonas-Regenwald. Den meisten ist der Teil in Brasilien bekannt, leider in der über die dort herrschenden Waldbrände und kriminellen Rodungen. Doch der Amazonas-Regenwald erstreckt sich auch über Peru, Ecuador, Bolivien und Kolumbien.

In allen diesen Ländern gibt es kleine, abgelegene Lodges im Urwald die immer nur wenige Bungalows haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Urwald-Lodge in Peru, Kolumbien, Ecuador oder Brasilien liegt. Als Laie kann man die Flora und Fauna in den Regionen eh nicht unterschieden, sondern ist nur begeistert von der Vielfalt der Pflanzen und Tiere. Es gibt wohl nichts faszinierenderes, als nachts im Bungalow zu liegen und den unbekannten Geräuschen zu lauschen. Fernab von WLAN, LTE oder Menschenmassen. Hier trifft Digital Detox auf Social Detox.

Tipp 4: Salta – die wunderschöne Kolonialstadt in Argentinien

Die Einwohner haben Ihrer Stadt selbst den Slogan „Salta la Linda“ (die Schöne) gegeben und treffen damit den Nagel auf den Kopf. Die koloniale Stadt liegt im nordwestlichen Teil Argentiniens inmitten des Valle de Lerma. Hier kommt alte koloniale Baukunst ihrer spanischen Gründungsherren zur Geltung, die die Stadt 1582 aus den Fugen gehoben haben. Salta beherbergt über eine halbe Million Einwohner, die größtenteils hochlandindianischer Abstammung sind.

Doch nicht nur die Stadt ist traumhaft schön, sondern auch die gleichzeitig karge wie reichhaltige Landschaft in der Umgebung. Trockenes Hochland, tief eingeschnittene Täler und grüne Weinreben wechseln sich ab. Die Region um Salta lässt sich ganz schwer in Worte fassen – man muss sie einfach erleben. Das ideale Fortbewegungsmittel im Norden von Argentinien ist der Mietwagen. Die Strassen sind bestens ausgebaut und praktisch leer. So ist man einerseits völlig flexibel und geht andererseits anderen Menschen aus dem Weg.

Tipp 5: Der Gocta Wasserfall in Peru

Im Norden von Peru liegt der Gocta Wasserfall, der mit einer Höhe von 771 Metern einer der höchsten Wasserfälle der Erde ist. Die gigantische Höhe ist natürlich bemerkenswert. Doch nicht weniger bemerkenswert ist, das der Wasserfall erst 2002 entdeckt wurde. In einer Zeit wo gefühlt jeder Quadratzentimeter Erdoberfläche von Satelliten kartographiert wurde lassen sich noch Naturphänomene entdecken, die einen 3/4 Kilometer groß sind.

Der Gocta Wasserfall liegt in einer touristisch kaum erschlossenen Gegend, nahe der kleinen Ortschaft Cocachimba.  Die nächste größere Stadt ist Chachapoyas. Touristisch bekannte Regionen wie Cajamarca oder Chiclayo sind 8-10 Stunden im Bus entfernt. Massentourismus muss man hier also definitiv nicht fürchten.

Jeder Besucher vom Gocta Wasserfall muss sich vor Ort im Gemeindehaus anmelden und 20,- Soles (knapp 5,- Euro) Eintritt bezahlen. Für die Wanderung von gut zwei Stunden zum Fuß der oberen oder unteren Stufe ist ein lokaler Führer unabdingbar. Ohne Führer darf man den Wasserfall nur nach schriftlicher Bestätigung der Kenntnis der möglichen Gefahren aufsuchen.

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